Was ist FMEA?

Abkürzungen. Es gibt sie für eine Vielzahl unterschiedlichster Begriffe, vor allem in unserer Berufswelt. So zum Beispiel auch das Akronym FMEA. Es steht für Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse. Da Sie mit uns hier sind und diesen Beitrag lesen, wussten Sie das sicherlich bereits. Aber denken Sie bei FMEA eher an ein Dokument oder eine Qualitätsmethode?

Dokument vs. Analyse

Obwohl viele mit dem Begriff FMEA eher von einem Dokument, einem Formblatt oder einer Tabelle sprechen, handelt es sich – wie der Name ja recht deutlich beschreibt – um eine Analysemethode. Diese erlaubt es uns, die Verlässlichkeit und die Einflussfaktoren unterschiedlicher Komponenten eines Produktes oder Prozesses zu untersuchen und präventiv Lösungen für potentielle Probleme zu entwickeln. Oft sprechen wir von der FMEA als „lebendes Dokument“. Doch dieses Leben ist nicht in einem Blatt Papier zu finden, sondern im Prozess seiner Entstehung, welchem leider oft zu wenig Stellenwert beigemessen wird.
Meist gilt das FMEA-Dokument, also die Datei, das Formblatt, die Tabelle, als das zu erreichende Ziel. Kurz bevor ein Audit durch einen Kunden ansteht wird die „FMEA gemacht“, oft leider viel zu spät und dann ohne den großen Mehrgewinn den uns diese Methode verspricht. Geringe Motivation und aufkommende Fragen nach der Sinnhaftigkeit der FMEA sind die Folge.
Doch das muss nicht so sein. Wenn wir anfangen, FMEA als das zu behandeln was sie sein soll, nämlich eine präventive, die Entwicklung von Produkten oder Herstellungsprozessen begleitende Analysemethode, können wir ihr gesamtes Potential nutzen. Je früher mit der FMEA im Lebenszyklus eines Produktes oder Prozesses begonnen wird, desto eher können echte Rückschlüsse über vorher unbeachtete Risiken gezogen und der so entstehende Know-How-Gewinn als Maßnahmen in die Entwicklung zurückgeführt und direkt nutzbar gemacht werden.
Die FMEA bietet die Möglichkeit, echten Mehrwert für unsere Qualitätsarbeit zu schaffen. Dazu müssen wir aufhören, halb lebendige Dokumente anzufertigen und anfangen, gelebte Analyse zu dokumentieren.

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