Mit welcher Strategie finden Sie Ihren Weg durch ein Labyrinth? Was wäre, wenn Sie eine Route wählen könnten, von der Sie bereits vorher wüssten, dass sie keine Sackgasse ist und die Sie sicher zum Käse in der Mitte des Irrgartens führt? Was, wenn Sie an jeder Abzweigung wüssten, welche Richtung die richtige ist? Nennt man das Betrügen? Na ja, wahrscheinlich schon – wenn es sich einfach nur um ein Labyrinth handelt. Wenn es jedoch darum geht, die Effektivität der Einblicke in Ihre Produkt- und Prozessrisiken durch Ihre FMEA zu maximieren und Ihre Chancen zu erhöhen, am anderen Ende mit dem Käse rauszukommen, nennt man das Methodik.
Wie man sich durch Labyrinthe mogelt und damit durchkommt
Wenn wir mit der APIS IQ-Software einige grundlegende Methodikrichtlinien strikt befolgen, können wir darauf vertrauen, dass wir den Käse bekommen werden – denn dann erhalten wir eine präzise, gründliche, vollständige und konsequente Analyse. Wir holen das Größtmögliche aus dem Aufwand heraus, wir verstehen die Produkt- und Prozessrisiken, und wir haben einen soliden Plan für die Entschärfung des Risikos, falls notwendig.
Beim Betreten des Labyrinths müssen wir sehr sorgfältig unser FMEA-Modell aufbauen, die Struktur definieren und dann die Funktionen, Fehler, Anforderungen und Merkmale, die integriert werden sollen. Schließlich müssen wir diese Daten auf sinnvolle Weise miteinander verknüpfen, damit sie nicht nur Daten bleiben, sondern zu Know-How werden. Diese Beziehungen der Daten untereinander machen den Unterschied der FMEA zu anderen Ansätzen aus.
Strukturbaum
Der Strukturbaum besteht aus hierarchisch miteinander verbundenen Gruppen von Systemelementen und ist das organisatorische Fundament unserer FMEA. Mit seiner Hilfe können wir die Bestandteile des Systems visualisieren. Wir sind nicht an die Struktur gebunden, sondern sie hilft uns durch ihren Aufbau, während wir Funktionen und Fehler erstellen und miteinander verknüpfen.
Funktionen, Fehler, Anforderungen und Merkmale
Die Definition der Funktionen ist nicht so einfach. Meiner Meinung nach ist dies die größte Herausforderung beim Erstellen einer FMEA. Wie beim Schreiben einer kurzen Rede oder dem Erstellen einer kurzen Präsentation, nimmt es mehr Zeit in Anspruch, sich kurz und präzise zu fassen, als sich so richtig auszulassen.
Sehen wir uns ein Beispiel an, bei dem das Funktionsverständnis nicht zielgenau ist. Die ursprüngliche Analyse beschreibt den Sachverhalt folgendermaßen:
Systemelement: Pumpenhalterung
Funktion: Material muss gegen Flüssigkeiten und Temperaturen unter Betriebsbedingungen beständig sein
Fehler: Material ist nicht gegen Flüssigkeiten und Temperaturen unter Betriebsbedingungen beständig
Funktion: Muss Pumpe allseitig in Position halten
Fehler: Hält Pumpe nicht allseitig in Position
Was haben wir hier? Die Vorrichtung soll die Pumpe befestigen. Es scheint, als gäbe es einige Anforderungen hinsichtlich der Betriebsumgebung, die jedoch mit der Funktion verwechselt werden. Schlimmer noch, die Materialfehler (Ursachen des Befestigungsfehlers) werden mit den Fehlerarten verwechselt. Suchen wir nach dem Käse und probieren eine andere Richtung…
Funktion: Muss Pumpe allseitig in Position halten
Anforderung: Muss beständig gegen Flüssigkeiten sein (Spezifikation: hier)
Anforderung: Muss Befestigung bei Extremtemperaturen gewährleisten (Spezifikation: -40 < Temp < +40)
Fehler: Pumpe nicht sicher befestigt
Fehlerursache (Produktmerkmalfehler): Material ist nicht gegen Flüssigkeiten beständig
Fehlerursache (Produktmerkmalfehler): Material ist nicht temperaturbeständig
So finden wir den Käse. Mit Klarheit durch sorgfältiges Nachdenken über die Funktionen, Anforderungen und Fehler konnten wir alles auf eine einzige Funktion mit einem einzigen Fehler herunterbrechen. Wenn Sie dies auf Ihre gesamte FMEA übertragen, können Sie sich vorstellen, wie Sie zum Kern gelangen. Wenn das passiert, bekommen wir den Käse! Oder anders gesagt, wir sehen, wie eine FMEA echten Mehrwert liefert. Weitermachen!
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